Harmonie im Grünen – Was ist ein Feng Shui Garten?
Übersetzt wird Feng Shui mit „Wind und Wasser“. Es ist eine alte Lehrweise aus China, die zur Harmonisierung von Lebensräumen beiträgt. Das Ziel von Feng Shui ist das Qi (den positiven Energiefluss) zu fördern und negative Einflüsse (Sha Qi) zu vermeiden. Feng Shui im Garten bedeutet diesen als einen Spiegel der inneren Balance zu sehen. Gärten, die nach der Lehre von Feng Shui ausgerichtet sind, bieten einen Rückzugsort zum Stressabbau. Zudem versinnbildlicht Feng Shui den bewussten Umgang mit der Natur.
Grundlagen des Feng Shui im Garten
Die Basis für Feng Shui sind die fünf Elemente.
Holz: Steht für Wachstum und Kreativität. Zum Ausdruck kommt das Element Holz im Garten durch Pflanzen, Bäume und Holzdekoration.
Feuer: ist das Symbol für Energie und Leidenschaft. Das Element Feuer wird in roten Blumen verdeutlicht, Kerzen oder einer Feuerschale.
Erde: spiegelt Stabilität und Ruhe wider. Mit Steinen, Ton sowie gelben und braunen Farben wird das Element Erde ausgedrückt.
Metall: Metall drückt Klarheit und Struktur aus. Zu finden ist es in Metallobjekte, weißen Blüten und runden Formen.
Wasser: Das Lebenselixier steht für Fluss und Intuition. Wasserelemente finden sich im Garten als Teich, Brunnen oder in den geschwungenen Formen.
Die Bagua-Zonen anwenden
Das Raster mit 9 Lebensbereichen wird Bagua genannt. Es steht für Karriere, Wissen, Familie, Reichtum, Ruhm, Partnerschaft, Kinder, hilfreiche Freunde und Zentrum. Dieses Raster kann bei der Gartenplanung über das Grundstück gelegt werden. Jede Zone lässt sich eigens gestalten.
- Reichtum (Südosten): Wasser, üppige Pflanzen, Lila- und Grüntöne
- Karriere (Norden): Wasser-Elemente, dunkle Farben, geschwungene Wege
- Partnerschaft (Südwesten): Sitzplätze für zwei, Rosen, warme Farben
Infobox 📌 Was ist das Bagua? 9 Zonen, jede steht für einen Lebensbereich Anwendung im Garten durch Kompassrichtung oder Haustür-Orientierung |
Gestaltungselemente im Feng Shui Garten
Wege und Formen
Die Wege sind nicht gerade, sondern geschwungen, damit das Qi fließen kann. Für die Wege sind Naturmaterialien gewollt, wie Kies, Naturstein oder Holz. Zudem gibt es keine Sackgassen. Denn die Wege stehen offen oder verlaufen im Kreis.
Pflanzenwahl
Die Pflanzenauswahl gleicht Yin und Yang aus. Daher sind im Feng Shui Garten eine Vielfalt von Pflanzenarten beheimatet und keine Monokulturen. Bestimmte Pflanzen haben auch einen Symbolcharakter. Bambus steht beispielsweise für Flexibilität und Stärke. Die Pfingstrose für Weiblichkeit und Liebe und die Kiefer für Schutz und Langlebigkeit. Jasmin und Lavendel sind duftende Pflanzen unter vielen und sollen die Sinneswahrnehmungen ansprechen.
Wasser und Stein
Wasser ist Lebensenergie. Ideal für Wasserelemente im Garten sind der Osten bzw. der Südosten. Dort können kleine Brunnen, Teiche oder Wasserschalen positioniert werden, die immer in Bewegung bleiben. Als Ruhepol dient der Stein, er stellt die Yin-Energie dar. Genommen werden können Findlinge, Steinlaternen und Kiesflächen.
Fun Fact:
💧 Ein plätschernder Brunnen im Südosten soll den Geldfluss fördern – aber nur, wenn das Wasser zum Haus hinfließt!
Sitzplätze und Ruheoasen
Der Feng Shui Garten dient dem Besitzer als Rückzugsort. So können Sitzbänke, ein Pavillon oder Hängematten platziert werden. Durch Hecken, Mauern oder Sichtschutz darf der Rücken immer geschützt sein, während der Ruhende den Ausblick auf die Harmonie im Garten genießen kann. Plastik sollte nirgendwo zu finden sein, nur Materialien, wie Holz, Naturstein oder Rattan. Die Farbwahl zielt auf erdige und sanfte Töne ab, auf Farben, die Ruhe, Wärme aber auch Geselligkeit bringen.
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Top 5 Feng Shui Plätze für Entspannung im Garten
- Der Blick aufs Wasser kann frei unter einem Baum genossen werden.
- Für Partner können zwei Stühle in einer Partnerschaftszone genutzt werden.
- Die Mitte des Feng Shui Gartens (Tai Chi) stellt das Zentrum der Balance dar.
- Verspielte Elemente könnte es in einer Kinderzone geben.
- Meditationsplatz und Bücherbank ließen sich in einer Wissenszone umsetzen.
Ordnung und Energiefluss
Ein unaufgeräumter Garten blockiert das Qi. Daher ist die Gartenpflege ein andauernder Prozess, beispielsweise könnte Laub täglich entfernt werden. Ein Feng Shui Garten hat keine toten Ecken. Sollte es diese geben, lassen sich tote Ecken mit Deko, Pflanzen und Licht beleben. Wobei die Gartendeko gezielt gewählt werden sollte. Als Gartendeko könnten Windspiele, Laternen oder Spiegel zum Einsatz kommen. Windspiele aktivierend das Qi, Laternen liefern eine Lichtquelle in dunklen Ecken und Spiegel lenken die Energie um, sollten jedoch vorsichtig eingesetzt werden. Ein Sichtschutz für Mülltonne, Kompost und Werkzeug unterstützt den Feng Shui Garten.
Zeitstrahl – Feng Shui Garten anlegen im Jahresverlauf
Frühjahr: Die Monate März bis Mai eignen sich bestens für die Planung und die Festlegung der Bagua-Zonen. Der Gartenbesitzer kann erste Pflanzen setzen und Wege anlegen.
Sommer: In den Monaten Juni bis August ist Zeit dafür, Ruheelemente und Wasserelemente zu integrieren. Der Qi-Fluss darf dabei nicht aus den Augen geraten und muss entsprechend angepasst werden.
Herbst: September bis Oktober sind die Monate, um Ordnung zu schaffen und die Pflanzen zurückzuschneiden. Jetzt können Dekoration und Licht gezielt eingesetzt werden, um auf die dunkle Jahreszeit vorzubereiten.
Winter: Im November bis Februar pflegt der Feng Shui Gärtner die Rückzugsorte und hält die Energie im Garten. Es können neue Elemente für das Frühjahr geplant werden.
❓ FAQ – Häufige Fragen zum Feng Shui Garten
Brauche ich einen großen Garten für Feng Shui?
Es hängt nicht von der Größe des Gartens ab, ob die Feng Shui Lehre umgesetzt werden kann. Auch kleine Gärten und sogar Balkone lassen sich gemäß Feng Shui harmonisch gestalten.
Wie finde ich die richtige Bagua-Zone in meinem Garten?
Damit die Zonen richtig ausgerichtet sind, kann ein Kompass zu Hilfe genommen werden. Auch die Orientierung an der Haustür ist möglich.
Welche Pflanzen passen besonders gut zu Feng Shui?
Bambus, Lavendel, Pfingstrose, Kiefer, Lotus. Abhängig nach Zone und Element.
Kann ich auch einen bestehenden Garten nach Feng Shui umgestalten?
Auch das ist möglich. Wegführungen, Deko und Pflanzenwahl können nachträglich gezielt angepasst werden.
Mit Feng Shui zur Gartenoase – unser Fazit:
Gartenbesitzer, die Harmonie, Energie und Struktur in den Garten bringen möchten können sich an der chinesischen Feng Shui Lehre orientieren. Dabei müssen es nicht große Veränderungen sein. Bereits kleine Anpassungen erzielen eine große Wirkung. Neben den Regeln des Feng Shui zählen auch Intuition und persönliche Präferenzen. Für den einfachen Einstieg ließe sich in einem ausgewählten Bereich im Garten starten und nach und nach die Umstrukturierung ausweiten.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)