Es gibt eine Situation, die sicher viele Menschen kennen. Sie sitzen in einem Raum und warten darauf, endlich ihr Bewerbungsgespräch hinter sich zu bringen. Zunächst geht auch alles ganz gut, aber dann kommt wieder die berühmte Frage: Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen? Viele Bewerber haben keine Ahnung, was sie auf diese Frage antworten sollen. Der Grund dafür ist, dass sie ihre eigenen Stärken und Schwächen überhaupt nicht kennen. Das ist auch der Grund, warum sie nicht in der Lage sind, sich ganz gezielt zu bewerben und einfach für jede irgendwo angebotene Stelle eine Bewerbung schicken.
Es ist aber wichtig, Klarheit über seine Stärken und Schwächen zu bekommen. Eine Persönlichkeitsanalyse ist eine gute Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren. Diese Analysen werden auch häufig von Unternehmen genutzt, die geeignete Bewerber für ihre offenen Stellen suchen. Aber nicht nur neue Bewerber müssen sich oft einer solchen Analyse stellen, auch beim vorhandenen Personalbestand werden sie eingesetzt. Was genau eine Persönlichkeitsanalyse ist und was sie über Sie aussagt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist eine Persönlichkeitsanalyse?
Persönlichkeitsanalysen sind das Mittel der Wahl, um mehr über die Persönlichkeit eines Menschen zu erfahren. Diesen Wunsch haben nicht nur Verantwortliche der Personalabteilung, die geeignete Bewerber für offene Stellen suchen, sondern auch Menschen, die ins Berufsleben einsteigen wollen. Sie fragen sich häufig, was kann ich eigentlich, wo liegen meine Schwächen? Mithilfe einer Persönlichkeitsanalyse ist es möglich, diese Stärken und Schwächen herauszufinden. Es gibt viele Bereiche, in denen Persönlichkeitsanalysen eingesetzt werden, besonders häufig werden sie aber bei der Personalauswahl genutzt.
Unternehmen versuchen, mithilfe der Persönlichkeitsanalyse das Wesen eines Bewerbers oder Angestellten zu erfassen. Ob dies möglich ist oder nicht, kann noch nicht eindeutig gesagt werden. Fest steht aber, dass Fehlentscheidungen bei der Besetzung von Stellen, gerade in Führungspositionen, für das Unternehmen sehr teuer werden können. Darum wird natürlich immer versucht, Fehlentscheidungen so gut es geht zu vermeiden. Persönlichkeitsanalysen sollen dabei helfen. Durch sie soll es möglich sein, ein möglichst genaues Bild aller Wesenszüge und charakterlichen Eigenschaften eines Bewerbers oder Arbeitnehmers herauszufinden. Auch Überzeugungen oder unbewusste Verhaltensweisen gehören dazu.
Welche Arten von Persönlichkeitsanalysen gibt es?
Es gibt verschiedene Testmethoden, um die Persönlichkeit eines Bewerbers zu ermitteln. Eine Variante ist die projektive Persönlichkeitsanalyse. Bei dieser Art von Test bekommt die Testperson abstrakte Bilder, Muster oder andere Materialien, die uneindeutig sind, vorgelegt. Es gibt für diese Materialien unterschiedliche Möglichkeiten der Interpretation. Die berühmten Tintenkleckse, die gedeutet werden sollen, sind wohl die bekannteste Art. Dieser Test ist bekannt als Rorschach-Test.
Eine andere Möglichkeit ist, die Testperson kreative Aufgaben lösen zu lassen. Die Beschreibung des Bewerbers oder die Art, wie Aufgaben gelöst werden, geben Aufschluss über die Persönlichkeit des Kandidaten.
Eine weitere Variante ist die psychometrische Persönlichkeitsanalyse. Sie ist auch bekannt unter der Abkürzung OPT (Objective Personality Tests). Verfälschungen sollen bei dieser Variante durch die Konzeption, die Antwortgestaltung und die Testauswertung ausgeschlossen werden können. Die psychometrische Persönlichkeitsanalyse ist eine Alternative zu den üblichen Persönlichkeitsfragebögen, die für gewöhnlich häufig genutzt werden bei der Personalauswahl. Da diese aber sehr anfällig sind für Verfälschungen, sind sie für Jobs im mittleren oder höheren Management eher weniger geeignet.
Persönlichkeitsanalysen – falsche oder richtige Antworten gibt es nicht
Wer sich einer Persönlichkeitsanalyse unterziehen möchte oder muss, braucht keine Angst zu haben, eine falsche Antwort zu geben. Es gibt bei diesen Analysen keine richtigen oder falschen Antworten. Es geht lediglich darum, festzustellen, welche Charaktermerkmale ein Mensch hat. Dafür werden oft psychometrische Persönlichkeitstests genutzt. Es werden Fragen gestellt, auf die der Bewerber anhand einer Abstufung auf einer Skala antwortet. Sie geben also an, ob eine Aussage auf sie stärker zutrifft oder eher weniger. Wichtig ist dabei natürlich, dass eine ehrliche Antwort gegeben wird. Es bringt überhaupt nichts, wenn Antworten gegeben werden, die nicht zutreffen, nur weil der Bewerber denkt, dass diese Verfälschung wichtig ist, um den Job zu bekommen.
Neben der sogenannten Big Five Persönlichkeitsanalyse kommen auch die DISG Persönlichkeitsanalyse und die GPOP Persönlichkeitsanalyse zum Einsatz. Der Fokus jeder Methode liegt auf verschiedenen Faktoren und Eigenschaften. Je nachdem, welche Eigenschaften für ein Unternehmen wichtig sind, wird die passende Methode gewählt.
Persönlichkeitsanalysen – mehr über sich selbst erfahren
So wichtig die Persönlichkeit eines Menschen für Arbeitgeber ist, so interessant ist es auch für den Menschen selbst, etwas mehr über sich herauszufinden. Viele Arbeitnehmer unterziehen sich selbst bereits solchen Analysen, um feststellen zu können, in welchem Job sie am besten aufgehoben sind. Grund dafür ist sicherlich, dass viele in ihrem Job absolut unzufrieden sind und gerne wechseln würden, aber keine Ahnung haben, welcher Bereich für sie am besten geeignet ist. Mit einer Persönlichkeitsanalyse ist es problemlos möglich, die Schwächen und Stärken eines Menschen herauszufinden und anhand des Ergebnisses nach einem neuen Job Ausschau zu halten. Es ist nur wichtig, bei der Beantwortung der Fragen auch wirklich ehrlich zu sein, dann kann eine Persönlichkeitsanalyse sehr hilfreich sein.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)