Garten

Gartenkreislauf schließen – mit Komposthaufen und Sieb

Jeder Gärtner kennt den Kreislauf: Wachsen, Vergehen und Wiederverwertung. In diesem Gartenkreislauf ist das Kompostieren ein zentraler Bestandteil, um die Gartenbewirtschaftung nachhaltig zu gestalten. Beim Kompostieren werden ganz ohne chemische Mittel organische Abfälle zu wertvollem Humus verwandelt. Mit einem Kompostsieb können aus dem fertigen Kompost die gröberen Bestandteile ausgesiebt werden und übrig bleibt feiner wertvoller Humus. Kompostieren unterstützt den Nährstoffkreislauf und sorgt für den gesunden Boden. Zudem wird Abfall verringert.

Der Komposthaufen – Grundlage für natürlichen Humus

Der Komposthaufen wird vorzugsweise an halbschattigen und windgeschützten Stellen im Garten aufgestellt, wobei er direkten Bodenkontakt hat. Außerdem sollte der Haufen gut zugänglich sein, jedoch von Wohnbereichen einen gewissen Abstand haben.

Zu den Komposthaufenarten gehören die offenen Haufen und Holzkomposter. Auch Thermokomposter und Drahtgitterkomposter sind häufig in den Gärten zu finden. Bei allen Typen gibt es eine Kammersystem, das frischen Kompost vom Umsetzkompost und Reifekompost abtrennt.

Komposthaufen leben von Küchenabfällen, wozu Eierschalen, Obst- und Gemüseschalen und Kaffeesatz gehören. Kompostierbar sind gehäckselte Zweige oder Laub. Auch der gemähte Rasen kann auf dem Komposthaufen landen. Pappe, Stroh und gröbere Holzhäcksel bringen Struktur in den Haufen. Eher ungeeignet für den Komposthaufen sind Milchprodukte, Fleisch und Fisch. Unkrautsamen und kranke Pflanzen sollten ebenfalls nicht dem Haufen zugefügt werden. Der Gärtner muss den Haufen regelmäßig umsetzen, damit Luft an die Masse kommt. Außerdem ist die Kontrolle der Feuchtigkeit ausschlaggebend. Der Komposthaufen darf nicht zu feucht und nicht zu trocken sein. Reifer Kompost und Kompoststarter eignen sich bei der Erstanhäufung zur Aktivierung der Zersetzungsprozesse.

Kompostreifung und Anwendung im Garten

Auf den reifen Kompost wartet der Gärtner circa ein halbes bis ein ganzes Jahr. Schnellkomposter liefern bereits nach zwei bis vier Monaten reifen Kompost. Den reifen Kompost erkennt der Gärtner an der krümeliger Struktur. Der Geruch reifen Komposts ist erdig, die Farbe dunkel. Im gereiften Kompost finden sich keinerlei sichtbare Abfälle mehr.

Kompost ist vielseitig einsetzbar, unter anderem als Mulch oder Pflanzenerde. Zudem kann er als Dünger für den Rasen genutzt werden und zur Verbesserung der Bodenqualität. Staudenrabatten, Hochbeete und Gemüsebeete profitieren von den Nährstoffen des reifen Komposts.

Das Kompostsieb – Feinschliff für den Gartenboden

Das Kompostsieb ist ein nützliches Utensil, um den reifen Kompost qualitativ aufzuwerten. Mit dem Kompostsieb wird feiner Humus von den groben Bestandteilend es Komposts getrennt. Damit wird eine Feinheit erreicht, die empfindlichen Pflanzen oder der Aussaat nützlich ist.

In der Praxis werden Flachrahmensiebe genutzt, die aus Holz oder Metall gefertigt sind. Trommelsiebe sind manuell oder elektrisch nutzbar und einige Gärtner bauen ihren Kompostsieb selbst. Dabei wird Maschendraht in einen Holzrahmen gespannt. Die Modelle im Handel unterscheiden sich in der Maschenweite. Gängig sind Maschenweiten für feineren Kompost mit vier bis acht Millimeter oder für gröberen Kompost zehn bis zwanzig Millimeter.

Der Gärtner portioniert die zu siebende Kompostmenge, gibt diese auf das Sieb und rüttelt und dreht dieses. Das grobe Material bleibt hängen, der feine Kompost rieselt durch. Gröberes Material lässt sich gut als Mulch weiterverwenden.

Nachhaltige Tipps für den geschlossenen Gartenkreislauf

Der erste Tipp lautet: Schichtweise befüllen. Das bedeutet, dass sich feuchte grüne Schichten mit braunen trockenen Materialien abwechseln.

Tipp zwei ist: Zerkleinern. Grobe Stücke, wie Äste, vorher klein schneiden oder häckseln.

Tipp drei: Belüftung fördern. Regelmäßig die Kompostmasse umsetzen oder mit Belüftungsstäben oder Lüftungsschlitzen arbeiten.

Tipp vier: Regulation der Feuchtigkeit. Bedeutet in der Praxis wässern bei Trockenheit und trockenes Material einfügen bei Nässe.

Tipp fünf: Kompostieren das ganze Jahr über. Die aktiven Jahreszeiten für den Kompostprozess sind Frühling und Herbst. Im Winter sollte der Haufen dennoch weiterhin befüllt werden.

Tipp sechs: Kreislaufdenken fördern. Pflanzenreste nähren neue Pflanzen. Was auf dem Kompost kommt, ist kein Abfall, sondern wieder zum Teil des Bodens.

Halten wir fest:

Gartenbesitzer agieren nachhaltig und effektiv mit der Nutzung eines Komposthaufens. Organische Abfälle werden in wertvollen Humus verwandelt. Mit dem Kompostsieb lässt sich qualitativ hochwertige feine Erde erzeugen. Mit dem Schließen des Gartenkreislaufes werden Ressourcen gespart, der Boden gestärkt und das Klima geschützt.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)