Gesundheit

Endlich volles und schönes Haar: In welchen Fällen ist eine Haartransplantation möglich?

Besonders mit fortschreitendem Alter leiden viele Männer unter dem gleichen Schicksal: Die Geheimratsecken treten immer stärker hervor, das Haar zeigt sich als schütter und dünn, vielleicht ist sogar bereits eine Glatze entstanden.

Da der Haarverlust in vielen Fällen nicht nur ein ästhetisches Problem darstellt, sondern die allgemeine Lebensqualität und das Selbstbewusstsein der Betroffenen stark beeinträchtigt, gehen sie auf die Suche nach Methoden, um ihrem Haarverlust entgegenzuwirken. Zu den bewährten Maßnahmen bei Haarausfall gehört heute die Haartransplantation.

Allerdings sind Haartransplantationen nicht für alle Arten des Haarausfalls gleichermaßen gut geeignet. Daneben kommt es darauf an, sich für die Transplantation des Eigenhaares in jedem Fall an einen qualifizierten Facharzt zu wenden – seine Arbeit hat dann natürlich auch ihren Preis.

Der folgende Artikel erklärt, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, damit die Haartransplantation erfolgreich verlaufen kann, wie der Eingriff im Detail abläuft und welche Kosten mit diesem verbunden sind.

Verschiedene Ursachen für Haarausfall

Im Bereich der operativen Dermatologie stellt die Transplantation von Eigenhaar heute einen gängigen Eingriff dar. Der Chirurg entnimmt bei dieser aus einem Bereich des Kopfes, in dem noch viele Haare wachsen, einige Haarwurzeln. Diese werden im Anschluss an die kahlen Stellen der Kopfhaut verpflanzt.

Ob die Durchführung einer Eigenhaartransplantation im individuellen Fall möglich ist, kommt vor allem auf die vorliegende Art des Haarausfalls an. Nicht nur erblich bedingter Haarausfall kann für das lichten Haupthaar verantwortlich sein, sondern etwa auch Schwankungen im Hormonhaushalt, die Einnahme von bestimmten Medikamenten, eine Mangelernährung oder eine Erkrankung. Sinnvoll ist es daher, im Vorfeld der finalen Entscheidung für eine Eigenhaartransplantation eine unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen. Mehr Informationen dazu finden Interessierte unter www.haartransplantation.de.

Sollte sich der Ausfall der Haare auf eine Krankheit zurückführen lassen, kommt es nach einer entsprechenden Behandlung in der Regel auch wieder zu einem gesunden Haarwuchs. Daher sollte bei unklarem Haarausfall ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache des Problems genauer zu diagnostizieren.

Besonders weit verbreitet ist unter Männern allerdings der erblich bedingte Haarausfall. Die Ursache des Haarverlustes besteht dann darin, dass die Haarfollikel übermäßig empfindlich auf das Hormon DHT, also das Dihydrotestosteron, reagieren. Das DHT wird im Rahmen der Umwandlung von Testosteron, dem männlichen Sexualhormon, gebildet.

Die Überempfindlichkeit führt dazu, dass die Wachstumsphase der Haare kürzer ausfällt. Letztlich kommt es zu einem Verkümmern der Haarfollikel. Allerdings betrifft dies in der Regel ausschließlich die Haarwurzeln im Stirn- und Oberkopfbereich, sodass am Hinterkopf und an der Seite ein normales Haarwachstum bestehen bleibt. Diese Stellen eignen sich daher oft besonders gut, um die Haare für die Transplantation zu entnehmen.

Wer kann von einer Haartransplantation profitieren?


Es bestehen somit einige Voraussetzungen, die für eine erfolgreiche Haartransplantation erfüllt werden müssen. Zu diesen gehört auch, dass eine ausreichende Anzahl funktionierender Haarfollikel inklusive Haarwurzeln vorhanden ist. Wie bereits erwähnt, finden diese sich bei Betroffenen von erblich bedingtem Haarausfall oft am Hinterkopf oder an den Seiten des Kopfes. Diese Haarfollikel lassen sich dann an den kahlen Stellen in die Kopfhaut einsetzen, um dort wieder für ein dichteres Haarwachstum zu sorgen.

Vor dem Eingriff müssen die Patienten unbedingt umfassend beraten und aufgeklärt werden – nicht alle Betroffene von Haarverlust können sich nach dem Eingriff an einem üppigen Haupthaar erfreuen. Falls die Bildung einer Glatze etwa bereits sehr weit fortgeschritten ist, sind häufig nicht ausreichend gesunde Spenderhaare verfügbar, um die kahlen Stellen vollständig abzudecken.

Diese Methoden kommen bei der Haartransplantation zum Einsatz

Falls sich im Rahmen einer umfassenden Untersuchung jedoch herausgestellt hat, dass der Betroffene für eine erfolgreiche Verpflanzung von Eigenhaaren in Frage kommt, steht dem ambulanten Eingriff nichts mehr im Wege.

Im ersten Schritt versetzt der Chirurg den Patienten in einen angenehmen Dämmerschlaf. Im Rahmen dieser lokalen Anästhesie werden gesunde Haarwurzeln aus dem seitlichen Kopfbereich oder dem Bereich des Hinterkopfes entnommen, um sie im Anschluss an die kahlen Regionen des Kopfes zu implantieren. Es ist im Übrigen nicht möglich, Spenderhaare von Fremden zu verpflanzen. Auch sind Wissenschaftler heute noch nicht in der Lage, Haarwurzeln verlässlich zu vermehren oder zu klonen.

Bei der Entnahme der Haare wird hauptsächlich auf zwei Methoden zurückgegriffen. Bei der sogenannten Strip- oder FUI-Methode entnimmt der Chirurg einen schmalen Haarstreifen. Auf diesem befinden sich mehrere Gruppen von Haarwurzeln. Die Nutzung von speziellen Instrumenten sorgt dafür, dass nur ein geringes Risiko besteht, die Haarwurzeln bei ihrer Entnahme zu verletzen. Die Entnahmestelle wird im Anschluss wieder vernäht – idealerweise können durch die dabei entstehende Narbe in Zukunft noch Haare wachsen.

Daneben existiert die FUE-Technik. Hier kommt ein Hohlbohrer zum Einsatz, welcher jede Gruppe von Haarwurzeln einzeln entnimmt. Es ist dann kein Vernähen der Entnahmestelle nötig. Diese bleibt offen, bis sie sich im Laufe der nächsten Tage von alleine wieder schließt. Sichtbare Narben hinterlässt die FUE-Technik so in der Regel nicht.

Die Dauer der Haartransplantation wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie etwa der gewählten Technik. Daneben nimmt die Eigenhaartransplantation natürlich umso mehr Zeit in Anspruch, je mehr Haarwurzeln entnommen beziehungsweise implantiert werden. Durchschnittlich dauert die Behandlung zwischen vier bis acht Stunden.

Unabhängig davon, ob die Strip- oder die FUE-Methode angewandt wird, untersucht der Chirurg die Haarwurzeln nach ihrer Entnahme mikroskopisch auf eventuelle Schäden oder Verletzungen. Zudem werden sie für die Implantation präpariert. Bis zu dem nächsten Behandlungsschritt werden die Haarwurzeln in einer gekühlten Nährlösung gelagert.

Danach folgt die Implantation an die kahlen Stellen der Kopfhaut. Der Chirurg nutzt dafür entweder ein sehr kleines Messer oder einen Mikrobohrer. Mit diesen Werkzeugen werden kleine Öffnungen in die Kopfhaut gebohrt, in welche anschließend die Haarwurzeln gesetzt werden. Wie die Öffnungen angeordnet und wie viele insgesamt vorgenommen werden, bestimmt die zukünftige Haarfülle des Patienten.

Damit ist die eigentliche Haartransplantation abgeschlossen. Nach einer Ruhezeit von rund zwei bis sechs Wochen kommt es zu dem Ausfall der ersten feinen Härchen. Nach weiteren drei bis vier Monaten produzieren die Haarwurzeln die ersten kräftigen Haare, die dann dauerhaft wachsen.

Die Kosten der Eigenhaartransplantation

Wie hoch die Kosten für die Haartransplantation im Einzelfall ausfallen, ist vor allem davon abhängig, wie weit der Haarausfall bereits fortgeschritten ist. Abhängig von der Anzahl der transplantierten Haarwurzeln können die Kosten rund 2.000 bis 8.000 Euro betragen. Zuschüsse von der Krankenkasse sollten die Betroffenen nicht erwarten. Im Internet sind heute immer wieder Werbeanzeigen zu finden, welche Haartransplantationen im Ausland zu wesentlich günstigeren Preisen anbieten. Interessierte sollten hier jedoch unbedingt vorsichtig sein. Zwar besteht auch in Deutschland das Risiko, an einen unseriösen Anbieter zu geraten, jedoch können hierzulande im Vorfeld zumindest Informationen bei der Ärztekammer eingeholt werden.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)