Stellen sie sich vor unsere steinzeitlichen Vorfahren wären wenig kreativ gewesen. Wir wären heute nicht hier und vermutlich längst ausgestorben.
Denn kreativ zu sein bedeutet im Grunde nichts anderes, als etwas Neues zu erschaffen, meistens aus vorhandenen Materialien, wie Farbe und Leinwand, oder Messer und Holzstück.
Der komplette Fortschritt unserer Gesellschaft baut allein auf dem Fundament, dass kreative Köpfe sich ständig neue Sachen einfallen lassen. Die besten Ideen waren dabei oft die Abwegigsten und begleitet von Zweiflern und Kritikern.
Wenn heute von Kreativität die Rede ist, denkt man meist an Künstler und bunte Farben, die scheinbar aus dem Nichts wahre Kunstwerke erschaffen, die in manchen Fällen Preise in Millionenhöhe erzielen. Dabei zieht sich dieser Schaffensgeist durch das ganze Leben.
Es muss gar nicht die Kunst im herkömmlichen Sinne sein. Natürlich zählen alle Formen von Malen und Zeichnen, aber auch Stricken und Häkeln, Töpfern und Holzarbeit, Kochen oder Gartenarbeit, alle Arten des Musizierens, des Tanzes oder des Schreibens. Es ist quasi unmöglich nicht in irgendeinem Bereich des Lebens kreativ zu sein. Architekten brauchen eine starke Vorstellungskraft genauso wie Komponisten.
Alltäglich oder außerordentlich?
Den kreativen Funken, den wir jeden Tag nutzen und der jedem Menschen gegeben ist, nennt man alltäglich, dazu zählen Dinge wie ein neues Rezept zu entwerfen, für sich zu zeichnen oder zu musizieren, also so ziemlich alles, was im Kreis der Familie oder der Freunde bleibt.
Außerordentlich wird es dann, wenn ein breiteres Publikum angesprochen wird, sei es mit Musik, Kunst oder Stand-Up Comedy. Fast alle alltäglichen kreativen Machenschaften, können ebenfalls auf der außerordentlichen Ebene stattfinden, vorausgesetzt das Talent und das Engagement ist vorhanden.
Blickt man in der Geschichte zurück ist die Tatsache, dass es einen Zusammenhang zwischen Intelligenz (≠ Bildung) und Kreativität gibt. Die größten Denker, Philosophen, Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller und Musikern waren, teils bewiesen, teils vermutet, übermäßig intelligent, manche auch hochbegabt (IQ > 130).
Ihre Exzellenz in einem Teilgebiet (selten auch mehrere) war und ist allerdings oft einhergehend mit Einschränkungen in anderen Gebieten, sie haben eventuell Probleme im sozialen Bereich oder psychische Defekte, wie Autismus. Aber das sind Extremformen, die einen Alltagsmenschen in der Regel nicht betreffen.
Kreative Blockade
Jeder der mit dem Begriff etwas anfangen kann, fürchtet sich davor. Besonders betroffen sind Künstler und Schreiberlinge, aber sie ist in allen Bereichen möglich. Autoren nennen sie auch „writers-block“, Schreibblockade. Der Moment, wenn nichts mehr geht, weder vor noch zurück und die Leidenden sich schreiend die Haare raufen, Stifte und Pinsel zerbrechen und am liebsten das ganze Projekt aus dem Fenster schmeißen wollen. Sie können nur wenige Stunden dauern und nach einem Nickerchen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus, oder aber sie weitet sich zu einer wochenlangen kreativen Flaute aus, was besonders für Menschen quälend ist, die ihren Schaffensgeist hauptberuflich nutzen.
Das Internet ist voll mit verzweifelten Künstlern, die in Foren nach Gleichgesinnten suchen und die besten Ratschläge um die Blockade zu durchbrechen, die Tipps dabei reichen von einfach bis haarsträubend.
Meistens reicht es jedoch, etwas Abstand zu gewinnen, die Sache ein wenig ruhen lassen und buchstäblich eine Tasse Tee zu trinken.
Der bunte Geist
Sich kreativ auszudrücken ist nicht nur gut für Seele und innere Ausgeglichenheit. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass kreative Köpfe schneller und effizienter Probleme lösen können, sie sind spontan und gehen Aufgaben beharrlich an, außerdem zeigen sie eine höhere Resilienz gegenüber Alltagsstress und schwierigen Situationen.
Auch wenn man nicht die Muse hat, ein neues Großprojekt zu starten, so reicht es oft schon sich eine halbe Stunde an ein Mandala zu setzten, um die Seele baumeln zu lassen.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)