Gesundheit

Persönliche Assistenz in der Freizeit: Reisen, Stadt-Alltag und mehr

Menschen mit kognitiven oder körperlichen Einschränkungen wünschen sich oft mehr Selbstbestimmung und Teilhabe in ihrer Freizeit. Leider fehlen manchmal die notwendigen Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten, um ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen verwirklichen können. An dieser Stelle kommt die persönliche Assistenzpflege ins Spiel. Die flexible und individuelle Begleitung ermöglicht es ihnen, ihren Alltag und ihre Freizeit nach ihren Wünschen zu gestalten.

Wie funktioniert die persönliche Assistenzpflege?

Die Assistenzpflege ist eine Form der persönlichen ambulanten Pflege. Die Assistentinnen und Assistenten begleiten die behinderten Menschen in ihrem Alltag, in der Freizeit, aber auch im Job und bei der Ausbildung. Dabei sind sie selbst keine Pflegekräfte im klassischen Sinne. Sie verfügen jedoch in der Regel über eine entsprechende Qualifikation und jede Menge Erfahrung im Umgang mit behinderten Menschen. Sie können sich auf die Person einstellen und eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Wichtiger als eine weitergehende qualifizierte Ausbildung sind Empathie, Organisationstalent und körperliche Belastbarkeit.

Das Zeitmodell der Assistenzpflege ermöglicht eine stundenweise, ganz- oder mehrtätige Begleitung. Dabei entscheidet der Betreute selbst, wann, wo und wie der Dienst in Anspruch genommen wird. Assistenzkräfte sind mobil und flexibel, so dass sie die Personen auch zuhause betreuen oder in der Freizeit begleiten können. Wenn nötig auch rund um die Uhr.

Manche Assistenzkräfte ermöglichen es den Klienten auch, Urlaube zu machen oder weiter entfernte Verwandte und Freunde zu besuchen. Dabei ist es von Vorteil, wenn ein ganzes Team für die Betreuung zuständig ist, wie das bei Futura aus Berlin üblich ist.

Welche Vorteile hat die persönliche Assistenzpflege?

Für die Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen bieten die Assistenzpflege zahlreiche Vorteile:

Mehr Selbstbestimmung

Die behinderten Menschen haben die volle Selbstbestimmung; sie entscheiden, was gemacht wird und welche Aktivitäten sie wahrnehmen wollen. Auch wie lange und mit wem sie ihren Alltag und ihre Freizeit teilen möchten, liegt in ihrem Ermessen. So können sie ihre eigenen Vorstellungen weitestgehend frei umsetzen.

Mehr Teilhabe

Der Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen steht nichts mehr im Wege. Die Betreuten können neue Erfahrungen machen, sie können neue soziale Kontakte knüpfen und pflegen. Sie können Hobbys und Interessen entdecken oder alte wieder aufnehmen.

Mehr Sicherheit

Die Klienten und Klientinnen können sich auf die professionelle Unterstützung der Assistenzkräfte verlassen. Sie sind sicher, dass sie bei Bedarf Hilfe erhalten, dass jemand auf ihre Gesundheit achtet und ihre Würde respektiert wird.

Mehr Entlastung

Die Angehörigen der Klientinnen und Klienten können sich eine Auszeit gönnen, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Sie können sich ihrer eigenen Freizeit oder dem Beruf widmen oder andere Verpflichtungen erledigen.

Wie kann man die persönliche Assistenzpflege beantragen?

Der Antrag für die persönliche Assistenzpflege muss bei der zuständigen Pflegekasse gestellt werden. Die Sozialversicherung übernimmt die Kosten für die persönliche Assistenzpflege, wenn die pflegebedürftige Person eine Pflegestufe hat, die ihren Bedarf an Hilfe bei der Körperpflege, der Ernährung, der Mobilität oder der hauswirtschaftlichen Versorgung nachweist. Die Pflegestufe wird durch eine Begutachtung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) oder eines anderen unabhängigen Gutachters festgestellt. Die persönliche Assistenzpflege kann in verschiedenem Umfang und Form erfolgen, je nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der pflegebedürftigen Person und ihrer Angehörigen. Neben der Sozialversicherung kommen auch andere Versicherungen für die Finanzierung in Frage, unter ihnen auch die Rentenversicherung oder die Krankenversicherung. Die Kassen selbst, aber auch die Pflegestützpunkte vor Ort bieten hierzu eine kostenlose und individuelle Beratung an.

Persönliche Assistenzpflege steht für mehr Lebensqualität in der Freizeit. Selbstbestimmung und Teilhabe werden durch die flexiblen Begleiter ermöglicht. Die Assistenzpflege ist ein wichtiges Element der Teilhabe für alle Menschen mit einer gravierenden körperlichen oder geistigen Einschränkung.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)